Renate Jäger

Supervision, Beratung, Coaching

Die Augen 

Der Mensch wird häufig als „Augentier“ bezeichnet. Wissenschaftler behaupten, daß man 80 – 90 % der Informationen über die Umgebung durch die Augen aufnimmt. Formulierungen, die die Bedeutung der Augen charakterisieren, wie „Fenster zur Seele bzw. zur Welt“, zeigen sehr deutlich ihre Bedeutung für die nonverbale Kommunikation.

Große, weitgeöffnete Augen sind ein Signal von Interesse, freundlichem Entgegenkommen und Friedfertigkeit. Wer vermutet schon hinter „strahlend“ weitgeöffneten Augen Feindseligkeit? Möglicherweise stammt diese berechtigte zwischenmenschliche Reaktion daher, daß das „Kindchenschema“ unter anderem dieses Merkmal beinhaltet. Das „Kindchenschema“ besagt, dass alles was klein, rund und weich aussieht, dabei große Augen und eine hohe Stirn hat, bei vielen Vogelarten, Säugetieren und beim Menschen Brutpflege- und Schutzverhalten auslöst.

Im Gegensatz dazu steht das zusammengekniffene Auge, zu beobachten bei Menschen, die sich auf eine Sache konzentrieren müssen. Diese Konzentration kann unter Umständen nichts Gutes bedeuten. So zum Beispiel bei Schützen, die ihr Ziel konzentriert ins Visier nehmen oder bei Sachverständigen (z.B. beim TÜV), die bestimmte Dinge mit ihren Blicken genau prüfen. Dieses Zusammenkneifen resultiert daraus, daß sich die Sehschärfe verbessert. Bei kurzsichtigen Menschen, denen eine Sehhilfe fehlt, ist dies besonders gut zu beobachten.

Viele Autoren geben die Veränderung der Pupillengröße als Signal für Erregungszustände an. Eine sich erweiternde Pupille bedeutet demnach Erregung bzw. Interesse für etwas. Andererseits zieht sich die Pupille bei sehr starkem Interesse im Gegensatz dazu wieder zusammen. Das geschieht, wenn diese bestimmte interessante Sache nicht nur gefühlsmäßig, sondern auch rational, verarbeitet wird.